Das Moosnest

Wo ein Herz nicht mehr suchen muss.
Wo nicht gesprochenwerden muss, um zu verstehen.
Wo sich nichts
beweisen muss, um dazuzugehören.

Ein Moosnest, das nicht besitzen will, sondern still ruft:

„Ich bin da - wenn du willst.“



An einem Ort, irgendwo im Dazwischen. Da gibt es etwas, das fühlt sich an, wie eine innere Heimat. Dort kannst du sein und zwar Ganz. Nichts kann hier erschüttert werden. Nichts wird hier verurteilt. Denn das Herz, dass hier zuhause ist, das kann nur liebevoll - es spricht kein Unheil. Dieses kleine Herz möchte halten und fühlen lassen. Und sein.

Dort im Dazwischen, da liegt es gebettet. Zwischen den Zweigen des Lebens. Es ist dort fest verbunden. Als hätte jemand es dort ganz bewusst gesichert. Und ob es draußen stürmt, oder in Strömen regnet - im innern ist es ruhig. Und du kannst dich darin frei bewegen. Ob du tanzt, lachst, springst oder vielleicht auch mal hinfällst - das Moosnest hält. Es hält dich und alles, dem du wahr begegnest.

Wenn du an diesen besonderen Ort möchtest, dann findest du ihn nur, wenn du nichts willst. Und du kannst dort auch niemandem begegnen, der nicht die Sprache des kleinen Herzens spricht.

Jetzt schaust du dich wohl um, denkst kurz drüber nach und dann, plötzlich - fällt dein Blick nach innen. Und dort siehst du den Weg.

Er ist etwas bedeckt von altem Moos, kleinen Ästen und Kieselsteinchen. Es ist auch etwas dunkel dort. Aber wenn du den Mut hast, dort entlang zu gehen, dann findest du vielleicht das Moosnest.

z u r ü c k